Für uns hat es den Vorteil, dass wir neben dem Rad fahren Zeit haben die Gegend zu erkunden.
Und so folgten wir heute spontan der Ausschilderung zum Keltendorf Mitterkirchen. Das
Freilichtmuseum Mitterkirchen ist eines von mehreren in Europa errichteten Keltendörfern, das die Rekonstruktion einer keltischen Siedlung aus der Hallstattzeit (800 bis 450 vor Christus) darstellt.
Das Keltendorf befindet sich in der Ortschaft Lehen in der Gemeinde Mitterkirchen wo 1980 bis 1990 bedeutsame historische Funde, unter anderem eines Wagengrabes, gemacht und archäologische Ausgrabungen vorgenommen wurden.
Für das Museum wurde zunächst ein begehbares Hügelgrab zur Veranschaulichung des Begräbnisrituals rekonstruiert , mit einer Nachbildung des Mitterkirchner Prunkwagens ausgestattet sowie ein erstes hallstattzeitliches Gehöft errichtet.
Das Keltendorf wurde bis ins letzte Detail nachprüfbar genauso nachgebaut, wie es ursprünglich entstanden war. Als Glücksfall stellte sich die Beschäftigung rumänischstämmiger Personen heraus, die in ihrer bisherigen Heimat noch unter relativ einfachen Voraussetzungen gearbeitet hatten. Wie vor 2700 Jahren durften weder Schrauben noch Nägel oder andere technische Hilfsmittel verwendet werden. Die Häuser wurden mit ausgewähltem altem handgehacktem Holz aufgebaut, wofür zwanzig alte Holzstadel aus der Umgebung angekauft wurden. Auch alle Tische und Bänke wurden nach uralter Handwerkstradition angefertigt. Sämtliche Holzverbindungen wurden durch Einzapfen und handgehackte Holzdübel hergestellt. Das Schilf für die Dächer wurde im Burgenland gekauft, das Stroh von Bauern in Liebenau geerntet und zu Deckschab verarbeitet und von Handwerkern, die noch die Technik des Strohdeckens beherrschten, verarbeitet. Mittlerweile gibt es im Museum 20 Häuser zu besichtigen und viele Möglichkeiten um an Workshops teilzunehmen. Schade eigentlich, dass wir dafür wohl schon zu alt sind. Auf jedem Fall war der kleine Abstecher ein Highlight heute und hat viel Spaß gemacht.
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