13. Etappe Schlögener Schlinge - Linz

Heute musste ich ein 50 Jahre lang gehegtes Vorurteil über Bord werfen. Ich dachte immer, Linz ist eine schmutzig-graue, unansehnliche Industriestadt.  

Aber der Reihe nach. 

Ein Frühstück auf der  Terrasse mit Blick auf die Donau. Kühle Luft, aber wunderbare Morgensonne. Herrlich. Dann 20 km durch ein sehr idyllisches, von hohen, steilen Hängen eingerahmtes Tal. Nur Radweg, keine öffentliche Straße. Hin und wieder ein vorbeibrausendes Motorboot. Vorbei an der Burg Neustadt ging es bald hinaus in eine fruchtbare Ebene. Wir überquerten die Donau und sahen von der hohen Brücke zum ersten Mal die Alpen. Gar nicht so weit entfernt waren sie im Dunst erkennbar. 

In Feldkirchen dann ein erster "Verlängerter". Das ist das Pendant zu einem normalen Kaffee. 

Bald waren wir dann wieder auf dem Donaudamm unterwegs. Allerdings bestens geteert. Da war der böige Gegenwind zum Aushalten. 

Die letzten 10 Kilometer ging es dann an einer vielbefahrenen Straße entlang. Wir gaben ordentlich Gas und rollten dann nach 52 Kilometern wieder über die Donaubrücke. Linz war erreicht. 

Linz, drittgrößte Stadt Österreichs und Hauptstadt von Oberösterreich, zweimal in ihrer Geschichte unter bayerischer Herrschaft, von den Kelten gegründet (Lentos=Linz), von den Römern erobert, viel Industrie, so viel wusste ich. Dass Linz hässlich ist, war ein Vorurteil. Vielleicht war das früher so. Jetzt ist Linz, lebendig, bunt, bezaubernd und beeindruckend. 

Mit dem Hauptplatz hat es eine der größten umbauten Plätze Europas, hier steht eine der ältesten Kirchen Österreichs und mit dem neuen Dom auch die größte Kirche dieses Landes

Der Dom ist riesig, schön, beeindruckend und auf alle Fälle einen Besuch wert. 

Wir haben dann auch noch 10000 Schritte beim ausgedehnten Bummel durch die Altstadt zusammengekommen. Einem Tipp einer Linzerin folgend waren wir noch in der Taverna Sorbas und genossen griechische Köstlichkeiten. Die obligatorischen Ouzos zum Schluss durfte mal wieder ich beide trinken. ;-) Jetzt lassen wir den Abend glücklich, aber etwas groggy ausklingen. Morgen haben wir eine längere Etappe vor uns.