Seit einer Woche sind wir jetzt unterwegs und haben schon über 450 km zurückgelegt, davon heute fast 64. Reine Höhenmeter waren es nur 166, aber es fühlte sich nach viel mehr an. Wir hatten Gegenwind. Und wie!
Das erste Stück bis zum Kloster Weltenburg war nur rund 23 km lang, aber irgendwie zermürbend.
Wir wussten, wegen Niedrigwasser gab es keinen regulären Schiffsverkehr im Donaudurchbruch. Christina hatte dann aber einen Bus aufgetan, der Fahrräder mitnehmen würde. Wir wollten uns nämlich nicht über die steilen Hügel nach Kelheim quälen. Im Kloster gabs dann ein stärkendes Weißwurstfrühstück.
Dann erinnerten wir uns an einen Tipp unserer Freundin Jutta aus Neuburg. Es fahren auch kleine Holzboote, Zillen genannt durch den Donaudurchbruch. Und tatsächlich , die Zillen waren im Einsatz. Es war ein kleines Abenteuer. Die hohen Felsen links und rechts, der schnelle Fluss, sehr schön.
In Kelheim kauften wir auf dem kleinen Markt ein und radelten dann durch ein meist immer noch enges Flusstal mit dahinsausenden Motorbooten und vielen Paddlern.
Wir passierten den alten Ludwigskanal, die Mündung der Altmühl und später der Naab und des Regens. Zwischendurch nochmal Einkehr an einem kleinen Biergarten direkt am Ufer.
Und immer heftiger Gegenwind. Es machte mich so mürbe. Eine ähnliche Wirkung hatten die Km-Angaben nach Regensburg. 37 km, dann noch 34...wenig später hurra, noch 24. Eine Kurve weiter waren es wieder 29. So ging das bis Regensburg. 12 km wurden zu 7,2 und 4,8 km , dann wieder 8,9km.
Bescheuert!
Dann endlich: Regensburg! Durch tausende Touris im Slalom bis zu unserer Ferienwohnung. Die liegt ruhig, aber zentral, einen Steinwurf hinter dem Museum für Bayerische Geschichte.
Irgendwie ziemlich platt , aber glücklich kamem wir an
Wir waren dann noch auf einem ausgedehnten Spaziergang durch die historische Unesco-Altstadt, Brotzeit kaufen und ein Café suchen, in dem es Donauwelle gab. Leider Fehlanzeige. Die Bio-Semmeln schmeckten fad, aber wir hatten Hunger genug.
Jetzt sitzen wir mit einer Flasche Wein auf der Couch und es geht uns wieder gut.
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Helmut (Sonntag, 07 August 2022 08:17)
Hallo Robert,
Die Donau ist der einzige Fluss in Deutschland der von West nach Ost fliest. Bei schönem Wetter ist aber meistens Ostwind, deshalb fahren erfahrene Radler die Donau von Wien nach Regensburg und nicht Flussabwärts. Meine Empfehlung steigt mit den Rädern in den Zug fahrt nach Wien und von dort zurück!
Jutta (Montag, 08 August 2022 09:59)
Hallo, Ihr beiden :)
ich freue mich sehr, dass die Zillen gefahren sind. Eine Donauradtour ohne Schifferl fahren durch den Durchbruch wäre nicht vollständig :)
Ich wünsche euch weiterhin eine gute Reise!!
Liebe Grüße
Jutta