Eigentlich könnte ich es kurz machen.
Die Etappe war mit 33 km kurz und mit 70 Höhenmetern flach. Ansonsten: langweilig.
Trotzdem war es ein interessanter Tag.
Wir starteten in einer dicken Nebelsuppe und mussten gleich hinter dem Hotel ein paar hundert Meter mit 8% den Berg hoch. Dann ging es zur Belohnung weit über der Donauebene durch Obstgärten, Wiesen und ein kurios geplantes Neubaugebiet. Der theoretisch fantastische Ausblick war im dichten Nebel allerdings leider nix wert. Auf der 12%igen Abfahrt rauschten wir dann mal wieder deutlich zu schnell durch eine 30iger-Zone. Und unten war ich durchgefroren.
Dann ging es endlos durch schon fast meditativ monotone Maisfelder. Zwischendurch nur aufgelockert durch tolle Bauerngärten. In einem kleinen Dorf
dann eine ganz besondere Begegnung. Mit Willy und seiner Buchhaltestelle. Wir bekamen ganz nebenbei einen Crashkurs in allgemeiner Lebensweisheit, Wünschelrutenkunde, Chakra-Chirurgie und Reinkarnationsdiagnostik...auch bei Pferden. Mit so viel eher esoterischem Nachdenkstoff aufgeladen landeten wir nach ner halben Stunde unvermittelt im ganz realen Wahnsinn des deutschen Baustellenchaos. Donauradweg gesperrt, Umleitung endete in einer kilometerlangen Baustelle mit frischer Teerdecke, die neuerliche Umleitung wiederum führte uns dann zu einer baustellenbedingt gesperrten Brücke. Na toll.
Sämtliche Gedanken an wiedergeborene Großväter waren wieder weg.
Unsere gute Laune auch.
Aber wir fanden den Donauradweg bald wieder und die Maismonotonie begann von vorne. Ziemlich genau bei Kilometer 200 unserer Radreise kam dann das Ulmer Münster in Sicht. Wenig später wieder was überraschendes. Die Firma Seeberger. Kennt man aus dem Supermarkt. Nüsse, Trockenobst etc. Aus Versehen sind wir bei denen verbotenerweise durch die Anlieferungszone geradelt. Schafft sonst keiner mit dem Radl. Wir haben dann in der "Genusswelt" gleich Unmengen an Nüssen, kandiertem Ingwer und Bananenchips gekauft. Werksverkaufpreis!
Nach einer letzten Brotzeit an der Donau schoben wir dann einen halben Kilometer durch ne Baustelle in der Ulmer Innenstadt zum Hotel.
Jetzt kommen wir gerade von einem ausgedehnten Stadtbummel zurück.
In knapp 10000 Schritten zum berühmten Café Tröglen (hervorragende argentinische Sauerrahmtorte), Besuch des gotischen Münsters (größte evangelische Kirche Süddeutschlands mit dem höchsten Kirchturm der Welt), dem historischen Rathaus, erfolgreicher Shoppingrunde und natürlich das pittoreske Fischerviertel mit dem Schiefen Haus (ist das schiefste Hotel der Welt) und dutzenden toller Gaststätten. Da mussten wir natürlich schwäbische Maultaschen probieren.
Insgesamt also ein ereignisreicher Tag. Satt und zufrieden, aber nicht erschöpft lassen wir den Tag jetzt ausklingen.
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Heike (Freitag, 05 August 2022 08:33)
Welcher Wein war besser? :-)