Unser dritter Tag führte uns raus aus der schwäbischen Alb ins oberschwäbische Donauland.
Meine Berechnung von 72 km kam fast hin. Ich hatte etwas Bedenken, was die Schwierigkeiten auf der Tour anging, denn auf einem Abschnitt von ungefähr 10-15 km fand ich vorher keine vernünftige Route. Das Internet brachte so viele Alternativen, dass wir auch nicht schlauer wurden. Es sollte sich zeigen, dass es heftiger war, als zuvor ausgemalt.
Um 7:15 Uhr waren wir schon unterwegs und ließen bald das in der Morgensonne strahlende Sigmaringer Schloß hinter uns. Wir wussten, es sollte am frühen Nachmittag regnen. Eile war also geboten Schon um 8 Uhr radelten wir steil hinauf in die Altstadt von Scheer. Die kleine mittelalterliche Stadt mit erhaltenem Stadtmäuerchen liegt wundervoll eingebettet in einer 180-Grad-Donauschleife. Hier lebten Menschen schon seit Jahrtausenden. Kaum eine halbe Stunde später waren wir dann in Mengen. Das hübsche Fachwerkstädtchen hätte tollste Bäckereien gehabt, aber weil wir ohne Frühstück losgesaust waren, kauften wir am Ortsanfang den Netto leer.
In Riedlingens wirklich hübscher Fachwerkaltstadt hatten wir 35 km geschafft und es war gerade 10 Uhr. Zeit für einen guten, großen Kaffee im "Plaza".
Wenig später der erste Frust. Wir konnten von der großen Donaubrücke nicht auf den Donauradweg. Diverse Kilometer Umweg durch hässliche Industriegebiete später waren wir wieder auf Kurs.
Eine Zeitlang ging alles gut. Wir mussten zwar etwas waghalsig über eine Eisenbahnstrecke, hatten diverse Haarnadelkurven zu absolvieren aber das war alles ok.
Dann kam unvermittelt ein Schild 20%.
Und tatsächlich, es ging 300 m mit 20% hoch. Keine Chance, dort hochzuradeln. Ich hab nach 100 m aufgegeben.
Oben gabs dann Eis und kaltes Wasser...und etwas später nochmal einen Anstieg . Zwar nur 8% aber ewig lang.
Kaum oben, sausten wir steil bergab nach Obermarchtal. Mit Tempo 44 in der 30iger-Zone
Vorbei am beeindruckenden Kloster ging es dann wieder durchs enge Donautal. An einer scheinbar himmelhohen Felswand kreisten Bussarde und Rotmilane im Aufwind.
Bald ging es wieder Hügel hoch und runter. Steil! Mit Schwung wolten wir in die Altstadt von Munderkingen sausen, aber an einer Baustelle vor der Donaubrücke war Ende Gelände.
Also wieder nix mit unten an der Donau , sondern noch ein paar Höhenmeter.
Christina meinte dann, jetzt fehlt nur noch eine frischgeteerte Straße. Wenig später waren wir an einer Baustelle, wo genau das gerade im Gange war. Ein Blick auf Google Maps. Da mussten wir durch. Gerade noch ohne die Reifen frisch zu teeren. Dann noch mäßig steil rauf in die Altstadt von Ehingen. Geschafft! Knapp 300 Höhenmeter verteilt auf 20 km.
Kaum im Hotel fing es heftig an zu regnen. Zeit zum Frischmachen.
Jetzt waren wir noch in einem griechischen Café. Haben Kaffee Frappee, gutes regionales Bier und nen Ouzo intus.
Brotzeit gabs noch mit Seelen vom Biobäcker, lokalen Wurstspezialitäten und vielen Tomaten.
Ein erfüllter Tag!
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