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Rund um den Chiemsee

Von unserer langen Radltour München-Hamburg sind wir seit einigen Tagen wohlbehalten zurück. Fast 1040 km und über 4000 Höhenmeter hatten wir in den Beinen. 

Wir fühlten uns nach einer Pause von ein paar Tagen gut erholt. Die gestrige Tour auf unserer Traingsrunde im Fünf-Seen-Land fiel uns so leicht, da wollten wir am letzten Urlaubstag noch mal genießerisch um den Chiemsee radeln. 

Technische Daten der Tour:

60 km, 220 Höhenmeter und 3 Stunden 40 Min Fahrzeit. 


Schon um 7 Uhr waren wir unterwegs. Die Räder waren noch vom Vortag auf dem Fahrradträger, gut so :-)

Wir wollten sowohl der Hitze des Tages, als auch dem zu erwartenden Rückreiseverkehr ausweichen. 

Das Inntal war noch in tiefen Nebel gehüllt, als wir über den Irschenberg hinunterfuhren. Der Herbst kündigte sich an. Morgennebel erwarteten wir auch für den Chiemsee, aber der lag blau leuchtend unter einem wolkenlosen Himmel. Weit ging der Blick vorbei an Kampenwand, Hochgern  und den anderen Bergen der Chiemgauer Alpen bis tief ins Karwendel hinein. 


Wir starteten unsere Tour in Felden am Chiemsee-Infocenter. Hier waren wir noch allein. Touristen waren morgens um 8 Uhr keine zu sehen.

Um den Chiemsee gibt es zwei Ausschilderungen: Den Chiemsee-Radweg ( gut asphaltiert und leicht zu fahren, aber nicht immer am See) und den Chiemsee - Rundweg. Dieser ist oft nicht asphaltiert und sowohl für Fussgänger, als auch Radfahrer gedacht. Diesen Weg wählten wir.  


Er führt von Felden über zunächst gute Sträßchen nach Süden auf die Berge zu. (Wenn man wie wir im Gegenuhrzeigersinn fährt). 

Unvermittelt geht es dann links hinein in einen schönen Weg, auf dem Reiter Vorrang haben. Durch Auenwälder geht es immer nach Osten. Zwischendurch muss man dann in einer Furt einen Bach durchradeln. Für Warmduscher gibts auch ne kleine Holzbrücke. Bisher war der Weg brettleben. Dann kommt man plötzlich an den Steilaufstieg zum Westerberg. Ein Schotterweg geht immer steiler werdend hinauf. Oben besagt ein Schild, es seien 18% Steigung. Kein Wunder, dass wir im steilsten Stück schieben mussten. 

Zur Belohnung geht es dann sanfter, aber immer noch ordentlich steil auf enger Teerstrasse hinunter nach Übersee. 

Mit Tempo 44 werden die Kurven eng...

Zur Beruhigung: Der andere Weg umgeht dieses Steilstück.


In Übersee verpassten wir die Abzweigung und waren plötzlich auf dem Damm der Tiroler Ache, dem größten Zufluss des Chiemsees. 

Ohne weitere Ausschilderung folgten wir unserem Bauchgefühl und trafen dann zwei km weiter wieder auf den Rundweg. 


Rasch war Grabenstätt erreicht. Hier war die erste Pause fällig. Wir radelten jetzt ein Stück auf dem besser ausgebauten Radweg und kamen, vorbei an Badebuchten und Campingplätzen noch immer ziemlich munter in Chieming an. Hier waren die Touristen schon wach und es herrschte Trubel. 

Auf einer Parkbank mit toller Aussicht setzten wir uns kurz. Ein bemalter Stein lag auf der Bank. Ein Pinguin! Wie passend :-)

Natürlich haben wir den Stein mitgenommen. Tatsächlich ist er nämlich dafür gedacht wenn man einen anderen bemalten Stein woanders liegenlässt. Und das machen wir natürlich gleich beim nächsten Ausflug.


Hinter Chieming wir das Gelände deutlich hügeliger. Ein Biobauernhof wie aus dem Bilderbuch  mit Hofladen lud uns zu einer  Rast ein. 

Wir freuten uns schon sehr auf ein Mittagessen in Seebruck. Aber tausende anderer Urlauber waren auf die gleiche Idee gekommen. 

Also weiter. 

Kurz vor Breitbrunn dann endlich der Biergarten Seehäusl. Ein Idyll! 

Frischer Fisch (Renke aus dem Chiemsee) , Bratwurst und kühles Radler. Dazu ein traumhafter Blick über das bayerische Meer. Wir waren wieder versöhnt. 

Bei Breitbrunn machten wir noch zwei Fotostopps. Die Ausblicke dort waren wunderschön. 

Nervig hingegen waren die mittlerweile unendlich vielen Radler. Vor allem die E-Biker, von denen viele sichtlich Probleme hatten, auf engen Waldwegen zu radeln. 

Die wenigen Anstiege meisterten wir fast mit links und waren den Kollegen mit Elektrounterstützung diese nicht neidig. 


In Prien angekommen, waren wir von den vielen Leuten fast wie erschlagen. 

Rasch radelten wir durch  und machten uns auf die letzten km nach Felden. Hier wurde es wieder etwas ruhiger. Abseits vom Trubel schlängelte sich der Weg durch schattigen Wald. 

An unserem Ausgangspunkt gönnten wir uns dann noch Kaffee , Kuchen und Hausmacherlimonade in einem schönen Cafe mit Biergarten. 


Der Hitze waren wir weitestgehend entkommen, den Touristen nicht. Aber zumindest standen wir auf der A8 nicht im Stau und kamen gegen 17 Uhr wieder heim, aufgetankt mit Sonne und Endorphinen. Ein sehr schöner Urlaubsausklang.

 





Morgens um 8 Uhr...es war noch kühl.
Morgens um 8 Uhr...es war noch kühl.
Noch herrschte Ruhe
Noch herrschte Ruhe
Waldweg wie im Märchen...eigentlich für Reiter
Waldweg wie im Märchen...eigentlich für Reiter
Hier war schieben angesagt.
Hier war schieben angesagt.
In Grabenstätt
In Grabenstätt
Blick zur Kampenwand
Blick zur Kampenwand
Wieder hat ein Pinguin zu uns gefunden :-)
Wieder hat ein Pinguin zu uns gefunden :-)
Ein Bilderbuchbauernhof
Ein Bilderbuchbauernhof
Verdiente Brotzeit
Verdiente Brotzeit
Fast mediterranes Flair
Fast mediterranes Flair
Blick über Frauenchiemsee
Blick über Frauenchiemsee

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