Unsere heutige Etappe war wieder eine der ganz schönen. Aber hier zuerst die technischen Daten:

76,8 km Länge, Höhenmeter 201, runter 211. Maximale Steigung 8% und runter 5%. Fahrzeit 4 Std. 28 Min. 

Gesammelte Flüsse: Weser und viele Seitenflüsse. Gesammelte Bundesländer: Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

Nach einem erholsamen Aufenthalt in der tollen Fewo der Fam. Seeberger ließen wir uns früh um 8 Uhr runterrollen in die Altstadt von Höxter. 

Nach einer Viertelstunde hatten wir das Schloss Corvey erreicht. Seit 2014 gehört die Kirche und die Civitas des ehemaligen Klosters zum UNESCO Welterbe. 

Einst aus einem französischen Kloster aus Zeiten der Eroberung dieses Gebietes durch Karl den Großen hervorgegangen war Corvey im ausgehenden Mittelalter reich und mächtig. Spätestens mit den Wirren des 30igjährigen Krieges verlor es mehr und mehr an Bedeutung, bis es Anfang des 19. Jahrhunderts säkularisiert wurde. 

Beeindruckend ist es immer noch. Leider konnten wir es nicht von innen besichtigen. Dies geht erst ab 10 Uhr und so lange warten wollten wir nicht. 

Wir radelten rasch und Dank des Rückenwindes ohne größere Anstrengung durch eine zunächst eher langweilige Landschaft. Eine Weserschleife schickte uns dann wieder ein paar km zurück nach Höxter, bis wir dann bald Holzminden erreichten. Hier gab es erstmal ein kleines mitgebrachtes Frühstück. 

Ab hier wurde es landschaftlich richtig schön. 

Der Wind war uns gnädig, die Radwegebauer auch und so sausten wir meist schneller als die E-Bike-Fahrer dahin. 

Irgendwann stand dann eine Kuh in der Weser und plantschte vergnügt. War vermutlich eine Seekuh.

Immer wieder boten kleine, teils historische Seilfähren die Gelegenheit, auf die linke Weserseite zu wechseln. Beispielsweise in Polle mit seiner Burg Everstein. Dort soll Aschenputtel gelebt haben. 

Wir radelten aber weiter und folgten dem Tipp eines netten Herrn, in Reileifzen am Kiosk einzukehren. Es war eine gute Idee. In einer hölzernen Hollywoodschaukel am Weserufer genossen wir Kaffee und eine leckere Bratwurst. Ausserdem kamen Kanufahrer, Weitstreckenradler (Fachsimpelei ;-)) und sogar die Aida vorbei. (Siehe Foto)

Die Landschaft war ab hier wirklich großartig. Die Rühler Schweiz und die steilen Felshänge von Dölme beeindruckten uns. Hier kreisten Bussarde und die noch größeren Rotmilane glitten im Aufwind der Felswände majestätisch dahin.

Wir waren begeistert. 

Um die Mittagszeit waren wir dann in Bodenwerder, der Stadt des Barons Münchhausen. 

Das Örtchen ist nett. Der Marktplatz eine Abfolge von Cafés, Pizzerien, Fast Food Restaurants und Eisdielen. 

Wir hatten einen riesigen Früchtebecher, Cola und alkoholfreies Weizen...und Wespen. 

Bald brachen wir wieder auf. Vorbei an den Schlössern von Hehlen und der  Hämelschenburg...und dem AKW Grohnde kamen wir rasch voran Richtung Hameln.

Als wir dort eintrudelten waren wir im Vergleich zu gestern gar nicht k.o. 

In Hameln stellten wir mal wieder fest, um wieviel mehr man sieht, wenn man mit dem Rad unterwegs ist.

Hameln ist wunderschön. 

Alte Fachwerkhäuser, dann wieder moderne,  aber nicht hässliche Bauten. Eine lebendige, offene, freundliche Stadt. 

Und natürlich haben wir den Rattenfänger fotografiert...

Traditionell mussten wir dann noch einen Anstieg hochradeln. Diesmal nur 4 % und nur 2 km. 

Die Pension Wiesner liegt auf einem Hügel am Stadtrand. Ein herzlicher Empfang. 

Jetzt duschen und dann heute Abend ein größeres Treffen mit Ingrid, Thomas, Nicole, Jennifer, Stefanie und Heidi. Schön,  wenn man auf dem ganzen weg liebe Menschen kennt. Wir freuen uns.